Lesedauer: ca. 7 Minuten
UNABDINGBAR FÜR DEN BUSINESSERFOLG ODER VERSCHWENDETE ZEIT?
Es beschäftigt immer noch fast jedes Unternehmen: die sozialen Medien als Dilemma. Der Trend der Zeit gibt vor, dabei sein zu müssen, um dazuzugehören. Welche Plattform ist die richtige? Setze ich auf organisches Wachstum oder nehme ich die Abkürzung über bezahlte Ads? Wieviel Zeit investiere ich für Content Creation? Und immer wieder kommen Zweifel auf, ob sich das überhaupt lohnt.
Ein digitaler Dschungel von Fragen, auf den wir einen kleinen Blick werfen wollen. Für das Beleuchten unterschiedlicher Seiten, für kein Richtig oder Falsch, sondern für den Austausch.
ONLINE-MARKETING ALS WICHTIGES ELEMENT IM MARKETING-MIX
Eins ist sicher: Social Media ist neben Newslettern der Platzhirsch im Online-Marketing. Und das nicht ohne Grund, denn die Vorteile liegen auf der Hand: Eine gut geplante Kampagne oder langfristige organische Aktivität kann eine große Reichweite erzielen. Das bedeutet im besten Fall neue Kunden, mit Sicherheit aber den Aufbau einer interessierten Community.
Dank schlauer Statistik- und Analysetools braucht es auch kein Mathegenie, um herauszufinden, wie sich die Reichweite entwickelt oder welche Posts und Inhalte am besten ankommen. Kundensupport? Auch das lässt sich über diverse Plattformen abbilden und wird von vielen großen Unternehmen gerne genutzt, denn – es lässt sich hervorragend öffentlich zeigen, wie guter Service aussieht.
Dass Empfehlungen Gold wert sind, haben nicht nur die Network-Marketing-Unternehmen erkannt. Über Instagram & Co. lassen sich mittels Hashtags, geteilten Inhalten, Kommentaren sowie Verlinkungen in Blogs Produkte oder Unternehmen kinderleicht weiterempfehlen und können so die Kasse richtig klingeln lassen.
Gute Mitarbeiter zu finden ist eine Herausforderung geworden und der Fachkräftemangel tut sein Übriges. Warum also nicht den öffentlichen Auftritt und die Interaktion mit der Community nutzen, um ein gutes Image zu produzieren? Präsenz zeigen, offene Stellen bewerben und qualifiziertes Personal gewinnen, wer’s nicht nutzt, selbst schuld.
ALSO LET’S GO…ODER?
Moment, einfach mal anfangen und drauf los posten bringt selten den gewünschten Effekt. Viele Fragen wollen vorher beantwortet werden. Vom verfolgten Marketingziel, der Zielgruppe und der daraus folgenden Strategie gibt es viel zu klären. Aber ist das wirklich so? Oder sind viele Erfolge doch zufällig und wenig planbar? Zählt am Ende vielleicht doch nur, wieviel Geld man da reinsteckt? Und by the way, weil es gefühlt alle machen, muss das nicht heißen, dass es auch für dein Unternehmen der richtige Weg ist.
Content Creation, dieser Begriff ist zu einem Zauberwort aufgestiegen. Und damit ein neuer Job, der Content Creator. In den Anfängen noch milde belächelt, hat sich diese Spezies zwischenzeitlich ihre Anerkennung verdient, denn – Inhalte zu generieren ist richtig viel Arbeit. Es braucht Kreativität, Zeit (viiiiiiel Zeit), technische Raffinesse, Talent zum Texten und es braucht Hingebung, um nicht zu sagen LIEBE. Manch einer, der anfangs voller Motivation startete und Beitrag um Beitrag veröffentlichte, dem ging wenig später die Puste aus und er versackte im Loch der ausgegangenen Ideen.
Wer Erfolg haben will, muss gute Inhalte bieten. Der Leser will unterhalten werden. Mit unaufhaltsam steigender Nutzung von Social Media, immer neuen Formaten und sich endlos ändernden Algorithmen gilt es, sich durch den absoluten Mehrwert hervorzuheben. Wie der aussieht? Das liegt im Auge des Betrachters. Wer meint, hier nur fachlich punkten zu können, kann auch schnell danebenliegen und feststellen, dass die Nutzer mehr Persönliches sehen wollen.
Es braucht also viel Einsatz und vor allem einen langen Atem, um auf Social Media erfolgreich zu sein. Doch auch eine Portion Glück gehört dazu sowie gutes Timing und das Talent, den Zahn der Zeit zu treffen. Und bitte nicht vergessen, nach der Pfeife der entsprechenden Plattform zu tanzen. Hausregeln gibt’s nicht nur in Clubs. 😊
DIE WICHTIGE UND EWIGE FRAGE NACH DER WAHL DER RICHTIGEN PLATTFORM
Instagram ist in aller Munde, LinkedIn soll unumgänglich für Unternehmen sein und an Facebook bewahrheitet es sich mal wieder, dass Totgesagte länger leben. TikTok ist für die Youngsters…und was ist mit X, Flickr und Twitch? Wir geben keine Garantie auf Vollständigkeit, denn auch wir stellen uns regelmäßig die Frage, welche Sozialen Medien denn nun für uns die richtigen sind.
Wofür investieren wir unsere Zeit? Die Frage aller Fragen ist nicht leicht beantwortet, denn jede Plattform funktioniert anders, bietet andere Vorteile (und auch Nachteile) und erreicht ein anderes Publikum. Und gefühlt kommt da auch ständig etwas Neues dazu oder ändert seinen Namen. Wie soll man da noch durchblicken?
Apropos Neues, schon mal was von Bluesky gehört? Ja, ein Himmel so blau wie an Sommertagen am Mittelmeer. So ist die Idee, denn Bluesky soll Dezentralisierung bieten. Was bedeutet das? Es bedeutet quasi Freiheit, denn anders als bei den gängigen Plattformen sollen Profil, Kontakte und Daten nicht zentral vorhanden und bei Umzug zu andere Sozialen Medien verloren sein, sondern mitgenommen werden können. Wie ein Koffer, mit dem du einfach durch verschiedene Netzwerke reisen kannst, und das mit ähnlichen Funktionen wie gewohnt: posten, liken, teilen. Der blaue Himmel schafft somit ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal.
Seit Februar 2023 gibt es diese App, die sich gerade in der Beta-Phase befindet. Für alle Nicht-Computerfreaks: Das bedeutet, dass vorerst noch eine relativ kleine Anzahl an Nutzern die Plattform testen darf. So können Bugs behoben und Serverkapazitäten getestet werden.
Aber Achtung, es gibt da noch eine klitzekleine, nicht unwichtige Kleinigkeit. Bluesky ist exklusiv und nur über Einladung zu betreten. Eine Vorgehensweise, die laut Betreibern gewählt wurde, um Missbrauch vorzubeugen. Aber könnte es auch sein, dass es einfach der Reiz des Exklusiven ist, der den blauen Himmel noch begehrenswerter machen soll? Wer weiß. Bei diesem Gedanken poppt eine schwache Erinnerung auf: Clubhouse. Erinnert ihr euch? Voller Erwartung und hochgelobt hielt sich dieser Stern am App-Himmel letztendlich nicht lange.
Wir warten ab. Und sind gespannt. Ob sich Bluesky zwischen Potenzial und Pleite in der Welt der Social Media Apps behaupten können wird. Was denkt ihr? Könnte das tatsächlich der Gamechanger sein?